B.A.N.G.
Deutschlands Rock'n'Roll Kapelle Nr. 1 veröffentlicht neues Album B.A.N.G.
Sie hocken auf Gitarrenverstärkern, hängen in der Sofaecke oder stehen einfach schweigend im Studio herum. Normal ist das nicht. Hat diese sonst so aktive und weitgereiste Band denn nichts Besseres zu tun? Nein. Was könnte es Spannenderes geben, als erstmals die fertig gemischten und gemasterten Aufnahmen zu hören, die da laut aus den Boxen drängen. Ohne Zweifel: Selbst nach insgesamt zehn Album-produktionen muss das jüngste Ergebnis ihrer Studioarbeit wie ein wahrer Meilenstein erscheinen.
In nur neun Tagen wurde das Material eingespielt – zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder ...
weitestgehend live. Es rockt und rollt ganz famos, und die Bandmitglieder nicken und grinsen entsprechend zufrieden. Die durch tausend Bühnenauftritte zusammengeschweißte Band hat auch im Studio ihren ureigenen Sound gefunden. Didi Beck (Kontrabass), Frank Seefeldt (Saxofon, Vocals), Golo Sturm (Gitarre, Vocals), Michael Treska (Lead-Vocals, Gitarre) und Thomas Weiser (Drums, Vocals) klingen forsch und direkt, druckvoll und echt. Sie sind immer noch – aber jetzt erst recht: Boppin’ B.
Rückblende 2004: Der Popsänger Sasha tourt mit seiner gefeierten Rockabilly-Inkarnation „Dick Brave & The Backbeats“ durch die großen Hallen – mit Boppin’ B als Toursupport. Die Aschaffenburger erfahren einen großen Popularitätsschub – auch durch das Album „Bop Around The Pop“, auf dem sie sich Sashas Hits zur Brust nehmen und kräftig im Rock’n’Roll-Modus aufmöbeln. Sowohl der Longplayer als auch die Singles „If You Believe“ und „We Can Leave The World“ klettern in die Charts.
Bis heute wurden von ihren Alben insgesamt über 120.000 Einheiten verkauft. Damit ist Boppin’ B die erfolgreichste Rockabilly/Rock’n’Roll-Band Deutschlands.
Waren auf ihrem letzten Album noch größtenteils charmante Coverversionen zu finden, zeigt sich die Band mit „B.A.N.G.“ von einer ganz anderen Seite. Wo sonst oft, gerne und gut Fremdkompositionen adaptiert wurden, setzen Boppin’ B jetzt, bis auf zwei großartige Ausnahmen – ACDCs „It’s A Long Way To The Top (If You Wanna Rock’n’Roll)” und Ronnie Dawsons Rockabilly-Klassiker „Up Jumped The Devil“ – voll und ganz auf eigene Songs. Sie stehen für sich, und versprühen eine fast jugendliche Frische. Es ist kein Widerspruch, dass sich Boppin’ B damit als erwachsene und reife Band präsentieren – eingespielt, kompakt und voller Energie.
Wenn man die Gesamtzahl ihrer Konzerte überschlägt – es sind weit über 4000 – könnte man glatt in Ver-suchung kommen, Boppin’ B einen Preis für ihr Lebenswerk zu überreichen. Doch das wäre vollkommen unangemessen für eine Rock’n’Roll-Band, die mit ihrem neuen Album keinerlei Anstalten macht, nach hinten zu blicken und Fazit zu ziehen. Deswegen sei auch nur am Rande erwähnt, dass Boppin’ B im Jahr 2010 ihr 25-jähriges Jubiläum feiern. Aber so viel sei diesem Umstand geschuldet: Sie nutzen ihre lang-jährige Erfahrung, um ein spielfreudiges, souveränes und selbstbewusstes Statement auf den Punkt zu bringen.