Hugo Bettauer
Hugo Bettauer, 1872 in Wien geboren, 1889 Umsiedelung nach New York, ging als Journalist nach Berlin; dort griff er die Berliner Polizei und preußische Beamte wegen Bestechlichkeit an. Nachdem er die Korruption des Direktors der Berliner Hoftheater aufgedeckt hatte, der darauf Selbstmord beging, musste Bettauer Preußen verlassen. Er ging nach Hamburg, 1904 wieder
nach New York, wo er als Reporter der Deutschen Zeitung und als Schriftsteller arbeitete. 1910 kehrte er nach Wien zurück und verfasste bis 1924 eine Reihe von Romanen. "Der Frauenmörder" gilt als der gelungenste. Am bekanntesten ...
wurde jedoch sein 1922 erschienener utopischer Roman "Die Stadt ohne Juden".
1924 gründete er die Zeitschrift ER UND SIE, in der er soziale Bedingungen und die Unterdrückung der Frauen anprangerte und versuchte, ein Forum für alternative Lebensformen zu schaffen. Die Zeitschrift wurde schon nach der fünften Nummer als sittengefährdend beschlagnahmt. In dem anschließenden Prozess wurde er zwar freigesprochen, aber von Antisemiten verfolgt. Am 25. April 1925 drang der fanatische Nationalsozialist Otto Rothstock in die Redaktion der Folgezeitschrift "Bettauers Wochenschrift" ein und erschoss Bettauer.