Lars Reichow
Am 12. Juni 1964 in Mainz geboren, führt Lars Reichows erster aufrechter Gang ans Klavier. Um Einseitigkeit bei seinem begabten Sohn zu verhindern, bringt der Vater zwei neue Instrumente ins Spiel: Lars Reichow lernt Bossa Nova auf der Gitarre und Swing auf der Posaune. In der hauseigenen väterlichen "Bernd Reichow Jazz Formation" findet der 16-jährige Sohn dann auch bald eine Verwendung – und ist auf dem besten Wege, Posaunator zu werden. Als solcher folgt 1982 eine erste Tournee gemeinsam mit Hanns-Dieter Hüsch "Hagenbuch und die Musik", aber auch weiterhin ungezwungenes Klavierspiel in ...
diversen Jazzbands.
Auf der Suche nach ausgleichender Seriosität beginnt der 21-Jährige ein Musik- und Germanistikstudium und nimmt Schauspielunterricht. Solchermaßen mit Bildung ausgestattet, wird der Student Stipendiat der Richard-Wagner-Stiftung in Bayreuth, um sich mit allen Facetten des Musikdramas zu beschäftigen. Das eigene Gesamtkunstwerk "Der Klaviator" nimmt langsam erste Konturen an. Am 15. Januar 1992 schließlich werden 400 (zumeist ihm persönlich bekannte) Menschen Zeugen des ersten Programms, in dem er allen bestätigt: "Ich bin auf jeden Fall da!". Das erfährt zwei Jahre später auch das Publikum im Mainzer Unterhaus - und bald darauf lernen Zuschauer aus der ganzen Republik die Programme des "Klaviators" kennen. Ach so: Ganz nebenbei legt er auch noch "mit Auszeichnung" sein erstes und zweites Staatsexamen ab.
Auf Tournee ist die Anerkennung noch größer: Nach inzwischen über zwölf Bühnenjahren hat Reichow nicht nur mit System alle wichtigen Kleinkunstpreise eingeheimst (darunter 1997 den renommierten "Deutschen Kleinkunstpreis" oder 2004 den "Gaul von Niedersachsen") sowie unzählige Bühnen im ganzen Land bereist und bespielt, sondern auch eine ganze Band, eine ganze Familie und eine halbe Agentur gegründet.
Längst schon hat sich Lars Reichow Zutritt in die deutschen Wohnzimmer verschafft – durch TV-Gastauftritte bei allen wichtigen Kabarett-Sendungen, z. B. "Ziehvater Hüsch & Co","Scheibenwischer","Satirefest","Mitternachtsspitzen" oder "Ottis Schlachthof".
Mit großem Erfolg produzierte er zuletzt eigene Sendungen in Hörfunk und Fernsehen (z. B. "Reichows Welt" und "Reichows Blick" im SWR, "Querkopf" in hr 1 oder "Lachen mit Lars" im Hessen Fernsehen).
Das Kabarett-Programm 2015 heißt "Freiheit!!"
Auszeichnungen:
1993 Passauer Scharfrichter-Beil
1994 Mindener Stichling
1994 Rheinheimer Satirelöwe
1995 St. Ingberter Pfanne
1996 NRW-Kultur-Förderpreis
1996/97 Deutscher Kleinkunstpreis
2004 Gaul von Niedersachsen
2005 Tuttlinger Krähe
2009: Das große Kleinkunstfestival Berlin (Publikumspreis)
2011: Mainzer Ranzengardist
2012: Georg-Scheu-Plakette