Tim Renner
Tim Renner wurde am 1. Dezember 1964 in Berlin geboren. 1970 zog er mit seinen Eltern nach Hamburg, wo er aufwuchs, zur Schule ging und in den musikalischen Underground eintauchte. Als Teenager organisierte er Tourneen und spielte selbst in der Band "Quälende Geräusche". Nach dem Abitur im Jahr 1984 begann er zunächst ein Germanistikstudium. Nach einem Semester brach er das Studium jedoch als "zu langweilig" ab und arbeitete fortan als Journalist. Er gründete eine Presseagentur für Stadtmagazine und schrieb Beiträge für Zeitschriften und Bücher. Als er 1986 eine Undercover-Story über die ...
Plattenindustrie recherchieren wollte, stieg er bei Polydor ein - und legte seine journalistischen Pläne auf Eis. Das Business war einfach zu spannend. Er nahm die Berliner Band Element of Crime unter Vertrag und landete schließlich mit dem Dortmunder Pop-Avantgardisten Phillip Boa seinen ersten Chart-Hit. 1989 übernahm Tim Renner die Leitung der neu gegründeten Abteilung Polydor Progressive Music. Fünf Jahre später gründete er innerhalb des PolyGram-Konzerns sogar eine neue Plattenfirma, die Motor Music GmbH, die er als Geschäftsführer leitete. Hier baute er Acts wie Phillip Boa, Tocotronic und Absolute Beginner auf. Auf der internationalen Seite kamen Künstler wie Portishead, 2Pac, A*Teens und The Cardigans hinzu. Seinen bislang größten Erfolg verbuchte Tim Renner mit der Berliner Formation Rammstein. Die Band gehört zu den wenigen deutschen Acts, die auch international erfolgreich sind. Weltweit wurden über fünf Millionen Alben verkauft. Das Rammstein-Album "Sehnsucht" erhielt in den USA Gold und ist damit das einzige deutschsprachige Album, das dort über 500.000-mal verkauft wurde.
Als PolyGram 1998 mit Universal zu Universal Music Deutschland fusionierte, übernahm Tim Renner die Position des President Music. Anfang des Jahres 2001 löste er Wolf D. Gramatke als CEO und Chairman des zum weltweit größten Tonträgerhersteller Universal gehörigen Unternehmens ab. Bei Universal Music Deutschland arbeitete er mit so unterschiedlichen Stars wie Eminem, Sting, Texas, Pavarotti, U2, Howard Carpendale, Bon Jovi oder Rosenstolz und vielen mehr. Auch als Konzernchef verlor er nie das Interesse an den lokalen Künstlern. Als Anfang 2004 Universal sich im Zuge der Krise der deutschen Musikwirtschaft von vielen nationalen Interpreten trennen und die Struktur des Unternehmens maßgeblich ändern wollte, legte Renner sein Amt nieder. Tim Renner schrieb ein Buch über die Medienbranche mit dem Titel "Kinder, der Tod ist gar nicht so schlimm!" (2004). Vorher hatte Renner schon mehrere Buchbeiträge veröffentlicht und ist einer von weltweit hundert Managern die das World Economic Forum (Genf/Davos) zum Global Leader for Tomorrow ernannt hat.
Ab 2005 baute er mit Motor Entertainment eine eigene Firmengruppe auf, zu der Medienbeteiligungen (Radiosender Motor FM in Berlin, Brandenburg,
Bremen und Stuttgart) sowie Internetplattformen (www.motor.de, www.motormusic.ch), Musikverlag als auch ein Label (Motor Music) gehören.
2009 wurde Tim Renner zum Professor an der Pop Akademie Baden-Württemberg ernannt. Er nimmt diese Professur neben seiner Geschäftsführungstätigkeit bei Motor Entertainment wahr. Im selben
Jahr begründete er mit Mitstreitern die all2gethernow, eine Alternative zur Branchenmesse Popkomm.
Im März 2011 hat er mit „Digital ist besser“ sein zweites Buch veröffentlicht. Seit Mai 2011 treten Renner und Motor Entertainment zudem als Co-Produzenten der monatlichen Fernsehsendung Berlin Live bei ZDFkultur in Erscheinung. Seit März 2012 moderiert er bei Bremen Vier eine eigene Radiosendung mit Namen Radio Renner. 2013 erschien sein Buch "Wir hatten Sex in den Trümmern und träumten: Die Wahrheit über die Popindustrie".